Schnittmuster richtig drucken – so stimmen die Maße

Es gibt viele kreative Geschäftsideen – manche legal, manche eher fragwürdig. Ein Beispiel: In China wird Alufolie verkauft, die angeblich 100 Meter lang ist, tatsächlich sind es aber nur 50 Meter. Die meisten Käufer merken das nicht – denn wer rollt schon eine ganze Folienrolle ab?
Was hat das mit unseren Schnittmustern zu tun? Eigentlich nichts. Aber mit Maßen schon – gerade bei Längenangaben kann es schnell zu Missverständnissen kommen.
Warum Schnittmuster fast nie exakt den eingegebenen Maßen entsprechen
Bei einer Bestellung kam es nach dem Ausdruck im Copyshop zu Rückfragen: Die Maße der Schnittteile sahen auf den ersten Blick größer aus als die eingegebenen Körpermaße.
Das ist völlig normal, denn:
- Die eingegebenen Maße sind Körpermaße.
- Ein Schnittmuster enthält zusätzlich Zugaben für:
- Bewegungsfreiheit (damit man sich bewegen kann).
- Modellzugaben (je nach Design).
- Bei elastischen Stoffen (z. B. Jersey) können die Schnittteile sogar kleiner sein als die Körpermaße.
Das bedeutet: Ein Schnittmuster entspricht fast nie 1:1 den Zahlen, die man eingibt – und genau so soll es sein.
Typische Fehler beim Drucken von PDFs
Manchmal liegt das Problem aber tatsächlich nicht am Schnitt, sondern am Druck. Besonders bei PDFs muss man genau auf den Maßstab achten:
- Wenn auf dem A4-Blatt der Rahmen nicht von allen Seiten sichtbar ist → falscher Maßstab.
- Wenn die Linien bis ganz an den Rand gehen → meist wurde die Option „An Seite anpassen“ aktiviert. Das Ergebnis: ca. 4–5 % größer als gedacht.
- Beim Plotter-Druck: Immer den Kontrollquadrat (10×10 cm) nachmessen.
Wer diesen Schritt überspringt, riskiert ungenaue Größen – und das merkt man oft erst beim Zuschnitt.
Fazit
Mit Schnittmustern ist es wie mit der Alufolie: Zahlen können täuschen. Nur dass der Maßstabsfehler beim Nähen viel gravierender ist – schließlich steckt darin Stoff, Zeit und Arbeit.
Deshalb: Immer den Druckmaßstab überprüfen, bevor es an den Zuschnitt geht.